Haltbarkeit von Speicherkarten und Festplatten

Speicherkarten – kleine SSDs

Wie lange halten die Speicherkarten unserer Kameras, USB-Sticks und Festplatten? Wie sicher sind digitale Fotos?

Secure Digital High Capacity-Speicherkarten (SD-Karten) sowie USB-Sticks ähneln zwar der alten Technik der guten alten HDD-Festplatten, haben aber keine bewegliche Teile. Das Fehlen mechanischer Bauteile macht diese Speichermedien so zuverlässig.

Kleine Kurzzeitspeicher

Für den Fotografen sind sie weniger ein Langzeitspeicher, sondern ein Kurzzeitspeicher in der digitalen Kamera. CF-Karten zeichnen sich durch einen geringen Energieverbrauch aus, sie sind unempfindlich gegenüber Erschütterungen, halten sich selbst bei hohen und niedrigen Temperaturen und bieten eine hohe Kapazität für einen geringen Preis. Ihr Risiko liegt in der limitierten Überschreibbarkeit.

  • Lieber mehrere relativ kleine Karten als eine große Karte,
  • aus Sicht der Haltbarkeit lieber langsame Karten, weil sie zuverlässiger als schnelle Speicherkarten sind.

Das ist der beste Leitfaden für die Nutzung der Speicherkarten. Die Hersteller geben ihren Speicherkarten ca. 10.000 bis 100.000 Schreibzyklen – die Haltbarkeit hängt also stark von der Nutzung ab.

Auch der Zahn der Zeit kann an Speicherkarten und USB-Sticks nagen: So um die 10 Jahre sollen die Daten sicher sein, und dann könnten die Speicherzellen ihre Ladung verlieren. Dagegen hilft allerdings ein Backup, dann die alte Karte formatieren und Daten zurückspielen.

Als Langzeitspeicher sind Speicherkarten genauso wenig wie USB-Sticks eine optimale Lösung. Schon durch ihre geringe Größe gehen Speicherkarten schnell verloren und lassen sich nicht ordentlich beschriften (aus der Sicht eines Archivs).

SD-Speicherkarte, Memory-Stick, CF-Karte
Nicht einmal so groß wie ein Zweieurostück: Husch und verloren ist die Speicherkarte

Externe Festplatten

Externe mechanische Festplatten (also HDD) waren jahrzehntelang das beste Medium für die Langzeitarchivierung von Daten aller Art – also auch zum Speichern des Bildarchivs. Sie toppen die optischen Datenträger wie die DVD durch ihre gigantische Kapazität, denn schon nach wenigen Foto-Sessions würde jeder Fotograf den Status eines DJs erreichen, wenn er die Flut seiner Digitalbilder der DVD anvertrauen würde.

Die Anschlusstechnik der externen Festplatten ist unkompliziert und sicher, sie bieten einen schnellen Zugriff und sind durch ihr festes Gehäuse realtiv sicher vor Umwelteinflüssen.

Festplatten für Bildarchive und Bilddatenbanken unterliegen höheren Anforderungen als normale Festplatten.

Allerdings dürfen wir nicht zu fest auf diese Sicherheit vertrauen, selbst wenn sie vom Hersteller oder Testinstituten bestätigt wird. Während wir im normalen Büroalltag 100 MB und nur in Ausnahmefällen ein Gigabyte von einer auf eine andere Platte kopieren, bringen die Abläufe eines digitalen Bildarchivs Datentransfers in völlig anderen Dimensionen mit.

Mal eben 16 oder 64 Gigabyte von der Speicherkarte der digitalen Kamera auf die externe Festplatte kopieren - das ist keine Seltenheit. Derartige Transfers entwickeln eine große Hitze. Umfangreiche Transfers sollten darum lieber in kleinen Schritten vorgenommen werden. Aber auch der Transfer der Metadaten in den XMP-Sidecar oder in die JPG-Datei kann bei einer großen Bilddatenbank die Festplatte durch Tausende von Schreibaktionen beanspruchen.

Die neue Generation von Festplatten: SSD-Festplatten

Festplatte mit der Bezeichnung SSD sind ein Flash-Speicher, der ähnlich funktioniert wie ein USB-Stick: SSD-Speicher hat keine beweglichen Teile und keine Mechanik wie den Schreib-Lesekopf der klassischen Magnetspeicher-Platten. Das macht SSD-Platten schnell und energieschonend.

Für das Foto- und Medienarchiv relativieren sich die Vorteile der SSD-Platten: SSD-Platten sind zwar sehr schnell, wenn viele kleine Dateien bewegt werden, aber bei großen Dateien ist der Geschwindigkeitsvorteil gering. Dafür sind sie leiser, und als Archiv, in dem nur von Zeit zu Zeit neue Bilder landen, ist ihre Lebenserwartung ausgesprochen hoch. Festplatten vom Typ SSD mit 1 oder 2 TB sind heute zwar erschwinglich, für größere Archive aber immer noch ein Kostenfaktor.

Also macht es Sinn, SSD-Platten vor allem als schnelle Systemplatte zu nutzen und das Bildarchiv auf einer großen Magnetfestplatte – einer preiswerte HDD – zu lassen.

Testen, Testen, Umkopieren …

Während wir im Fotoalbum unserer Eltern und Großeltern immer wieder durch einfaches Blättern sofort sehen können, ob die sorgfältig eingeklebten Fotografien noch intakt sind, müssen wir alle elektronischen Datenträger immer wieder in relativ kurzen Zeitabständen testen und der Vorsicht zuliebe in etwas längeren Zeitabständen auf neue Datenträger umkopieren.

So sollten Speicherkarten vor jeder Fotoexkursion und vor dem Urlaub geprüft werden, externe Festplatten für das digitale Bildarchiv wenigstens einmal im halben Jahr. Für die Prüfung der externen Festplatte gibt es Software wie HD Tune. HD Tune ist kostenlos und testet die Festplatten auf Herz und Nieren und führt einen Fehlerscan aus.

Während der analoge Film langsam, aber sicher und sichtbar nachließ, sterben digitale Datenträger »digital«: von einer Sekunde auf die nächste.

Externe Quellen